Mit dem Hyundai ix35 Fuel Cell beginnt die automobile Zukunft:
Verkaufsstart für erstes Serien-Brennstoffzellenauto in Deutschland
- Innovatives und emissionsfreies Hyundai Modell auf Basis des SUVs ix35 kostet 65.450 Euro
- Reichweite und Funktionalität stehen konventionell betriebenen Fahrzeugen in nichts nach
- Zahlreiche Initiativen setzen sich für zügigen Ausbau des Tankstellennetzes in Europa ein
Ein neues Zeitalter des Autofahrens beginnt: Mit dem Verkaufsstart des weltweit ersten in Serie
produzierten Brennstoffzellenautos in Deutschland, dem Hyundai ix35 Fuel Cell, wird der zukunftsträchtige
und abgasfreie Antrieb auf Basis von Wasserstoff im Frühjahr 2015 für jedermann zugänglich. Die
Technologie, die Hyundai seit mehr als 15 Jahren intensiv und in einem eigens eingerichteten
Forschungszentrum bis zur Serienreife entwickelt hat, verbindet auf überzeugende Weise die Vorteile von
E-Mobilität und herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen. So sorgt an Bord des innovativen Hyundai Modells ein
100 kW (136 PS) starker Elektromotor für leisen und emissionsfreien Vortrieb bis zu einer Geschwindigkeit
von 160 km/h. Die benötigte Energie kommt dabei nicht aus der Steckdose - vielmehr erzeugt der ix35 Fuel
Cell seinen Strom selbst: Eine Brennstoffzelle wandelt in Spezialtanks bevorrateten Wasserstoff in Strom
um, der entweder direkt an den Motor fließt oder in Lithium-Ionen-Polymer-Batterien zwischengespeichert
wird. Das Fassungsvermögen von 5,64 Kilogramm H2 reicht dabei für fast 600 Kilometer Fahrstrecke, ehe mit
einem Zeitaufwand von nur drei Minuten nachgetankt werden muss. Die Technik, die in zahlreichen Tests auch
ihre Sicherheit unter Beweis gestellt hat, schränkt dabei die Funktionalität des kompakten SUVs in keiner
Weise ein: Fünf Insassen finden an Bord ebenso bequem Platz wie 591 Liter Gepäckvolumen. Der Preis für den
ebenso revolutionären wie alltagstauglichen ix35 Fuel Cell beträgt inklusive Mehrwertsteuer 65.450 Euro.
Hyundai gewährt eine Garantie von fünf Jahren bis zu einer Laufleistung von 100.000 Kilometern.
Überzeugende Lösung: Antriebstechnik findet im ix35 problemlos Platz
Seine Rolle als Pionier spielt der ix35 Fuel Cell, der seit 2013 auf einer eigenen Fertigungslinie im
weltgrößten Automobilwerk im koreanischen Ulsan vom Band läuft und bislang bereits von Unternehmen und
Behörden geleast werden konnte, mit großer Bescheidenheit. Nur wenige Details wie das eigenständige Design
des Kühlergrills weisen im Vergleich mit dem ix35 auf die
Brennstoffzellen-Ausgabe hin. Auch im Innenraum bleibt alles in bewährter Form erhalten, weil die umwelt-
und klimafreundliche Technik problemlos und ohne Abstriche bei den Platzverhältnissen in der 4,41 Meter
langen, 1,82 Meter breiten und 1,66 Meter hohen Karosserie untergebracht ist. Fünf Komponenten gehören zur
Antriebseinheit: Brennstoffzellen, Elektromotor und 1-Stufen-Reduktionsgetriebe finden sich unter der
Motorhaube, die ultraleichten und kompakten Hochleistungsakkus haben in der Bodengruppe unterhalb der
Fahrgastzelle ihren Platz, und die beiden Hochdruck-Wasserstofftanks sind zwischen den Hinterrädern
eingebaut.
Umfangreiche Erprobung: ix35 bewährt sich bei Hitze und Frost
Die Funktionsweise des Brennstoffzellenantriebs ist ebenso simpel wie bewährt. Denn die Technologie wird
stationär bereits zur Strom- und Wärmeproduktion in Wohn- und Krankenhäusern sowie in Schwimmbädern
eingesetzt und liefert mobil zudem seit langer Zeit bedarfsgerecht Energie in der Raumfahrt. Zur Anwendung
im motorisierten Individualverkehr hat sie ihre Tauglichkeit und Zuverlässigkeit im Hause Hyundai auf rund
vier Millionen Testkilometern bewiesen. Sowohl frostige Minus-Grade am Polarkreis als auch bis zu 50 Grad
Temperatur im kalifornischen Death Valley konnten dem Antriebskonzept nichts anhaben. Im ix35 Fuel Cell
dient die Technik als bordeigenes Kraftwerk: In der Brennstoffzelle reagiert der Wasserstoff mit dem
Sauerstoff aus der von außen zugeführten Luft. Dabei entstehen Wasserdampf, der als einzige Emission aus
dem Auspuff entweicht, und elektrische Energie. Dieser Gleichstrom wird zunächst von einem Inverter in
Wechselstrom umgewandelt und dann je nach Leistungsbedarf entweder direkt zum Elektromotor geleitet oder
in den Akkus zwischengelagert. So gibt der Strom aus den Batterien, deren Ausgangsleistung 24 kW (30 PS)
beträgt, einen Extraschub Energie zum Beispiel bei der Beschleunigung des Fronttrieblers.
Im Prinzip handelt es sich bei dieser Funktionsweise um die Umkehrung des Herstellungsprozesses von
Wasserstoff: Bei der Elektrolyse wird in der H2-Produktion Wasser mit Hilfe von Strom in Wasser- und
Sauerstoff getrennt. Die Brennstoffzelle macht diesen Vorgang wieder rückgängig und kann so Strom
produzieren. Am Steuer des ix35 Fuel Cell ist davon kaum etwas zu vernehmen - die Technik arbeitet völlig
geräuschlos. Nachdem mit dem Start-/Stop-Knopf die Anlage in Betrieb gesetzt wurde, vermeldet schon nach
wenigen Sekunden eine Signalleuchte im Display zwischen den Instrumenten, dass der
Hyundai bereit zum Losfahren ist. Nach einem Griff zum Wählhebel und dem Einlegen der Fahrstufe "D" setzt
sich der Wagen mit Druck auf das Gaspedal in Bewegung - ganz so wie ein herkömmliches Elektroauto. Der
ix35 Fuel Cell kann daher auch die Vorteile von E-Aggregaten ausspielen: Das Drehmoment von 300
Newtonmeter etwa steht jederzeit in vollem Umfang zur Verfügung und nicht wie bei Verbrennungsmotoren nur
in einem bestimmten Drehzahlbereich. Zusammen mit der Leistung von 100 kW (136 PS) sind daher keinerlei
Einschränkungen in Sachen Fahrleistungen notwendig: Die Fuel Cell-Ausgabe des Hyundai SUVs beschleunigt in
12,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und ist mit einer elektronisch abgeregelten
Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h uneingeschränkt langstreckentauglich. Der Durchschnittsverbrauch des
Neulings beträgt im europäischen Fahrzyklus 0,95 Kilogramm Wasserstoff pro 100 Kilometer Fahrstrecke. Die
CO2-Emission liegt bei null, weshalb der ix35 Fuel Cell in der Effizienzklasse A+ unterwegs ist.
Sichere Sache: Selbst Schusswaffengebrauch kann den Tanks nichts anhaben
Besonderes Augenmerk legten die Spezialisten und Ingenieure von Hyundai bei der Entwicklung des ix35 Fuel
Cell auf die Sicherheit. Während für die Unfallverhütung und die Crashvorsorge der Insassen die gleichen
Einrichtungen bereitstehen wie in den traditionell angetriebenen ix35-Modellen, sorgen die Platzierung der
Komponenten, hochfeste Materialien und zahlreiche Sensoren auch für den sicheren Betrieb der neuartigen
Antriebseinheit. Der Entwicklung von druckfesten Wasserstofftanks kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Weil
eine Lagerung von H2 bei Umgebungsluft aufgrund der geringen Dichte Anlagen erfordert, die eine Nutzung im
Auto unmöglich machen, muss Wasserstoff komprimiert transportiert werden. Der im ix35 Fuel Cell bei 700
bar Druck vorgehaltene Wasserstoff wird daher in zwei insgesamt 144 Liter großen Hochdrucktanks gelagert,
die aus einer extrem stabilen Kombination aus Aluminiumlegierungen und Kohlenstoffverbindungen bestehen.
Umfangreiche Testprogramme wie Berstprüfungen unter nochmals höherem Druck, Crash- und Falltests zur
Simulation realer Unfallszenarien und sogar der Einsatz von Schusswaffen zeigten, dass die
Wasserstofftanks den härtesten und anspruchsvollsten Anforderungen standhalten können. Grundsätzlich ist
die Bevorratung von Wasserstoff in einem Auto damit nicht risikoreicher als ein gefüllter Benzintank,
weshalb auch keinerlei Beschränkungen zum Beispiel für die Einfahrt in Tiefgaragen besteht. Die Bauweise
der Tanks gewährleistet zudem, dass es zu keiner Diffusion kommt, dem unbeabsichtigten Austreten von
Wasserstoff durch die Gefäßwände aufgrund der geringen Molekülgröße.
Zudem wird die Dichtheit des gesamten Systems kontinuierlich von einer ganzen Reihe von Sensoren und einer
zentralen Kontrollelektronik überwacht: Vier Fühler an den Tanks, der Tank- und Brennstoffzellenzuleitung
sowie im Innenraum schließen automatisch sämtliche Sperrventile, wenn austretender Wasserstoff registriert
werden würde. Weitere Sensoren sind am Tankstutzen angebracht und sorgen dort für die permanente Kontrolle
der sicheren Funktionsweise. Im Falle einer Kollision wird die Zufuhr ebenfalls automatisch unterbrochen.
Selbst einen Brandschutztest, der den ix35 Fuel Cell mit Fahrzeugen herkömmlicher Motorisierung verglich,
absolvierte der Hyundai mit Bravour: Die Hitzesensoren erkannten das Feuer frühzeitig, und der Wasserstoff
wurde sicher abgelassen. Davon gehen keine Gefahren für die Umwelt aus: H2 ist ungiftig, 14,4 Mal leichter
als Luft und verflüchtigt sich schnell.
Politischer Rahmen: Mobilität und Verkehr sollen dank Wasserstoff klimaschonend werden
Wasserstoff gewährleistet im ix35 Fuel Cell aber nicht nur den emissionsfreien Fahrbetrieb. Wird zur
Gewinnung von H2 regenerative Energie zum Beispiel aus Biomasse, Wind- oder Sonnenkraft eingesetzt,
verläuft auch der Produktionsprozess CO2-neutral. Nach Ansicht vieler Experten gilt Wasserstoff daher als
der Energieträger, der in Zukunft völlig emissions- und Kohlendioxid-freie Mobilität ermöglicht. Denn er
kann gleich zwei Probleme der heutigen, traditionellen Mobilität auf Basis fossiler Brennstoffe lösen: Ein
steigender Anteil der Nutzung von H2 für Mobilität und Verkehr würde zum einen dazu beitragen, trotz
steigenden Verkehrsaufkommens die CO2-Emissionen nicht im gleichen Umfang steigen zu lassen.
Zum anderen
könnte die zunehmende Verbreitung von Wasserstoff entscheidend dazu beitragen, die Klimaziele von
Europäischer Union und Deutschland zu erfüllen. Denn diese lassen sich nur realisieren, wenn der wachsende
Verkehr mehr und mehr auf alternative Energieressourcen zurückgreift.
Die aktuelle Prognose des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur geht bis 2030 von einer
Zunahme der Verkehrsleistung in Deutschland von 13 Prozent im Personen- und sogar von 38 Prozent im
Güterverkehr aus. Parallel dazu hat sich die Bundesrepublik zu erheblichen Einsparungen bei den
Kohlendioxid-Emissionen verpflichtet: Um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgase bis 2020
zurückgehen, zehn Jahre später sollen es bereits 55 und bis 2050 zwischen 80 bis 95 Prozent sein. Mittel
zum Zweck ist neben der weiteren Verbesserung der Effizienz in der Energienutzung ein
erheblicher Ausbau von Erneuerbaren Energiequellen. Ihr Anteil an der Stromerzeugung soll bis 2050 auf 80
Prozent steigen. Besondere Bedeutung kommt darüber hinaus dem Verkehr zu: Im Energiekonzept der
Bundesregierung heißt es: "Im Verkehrsbereich soll der Endenergieverbrauch bis 2020 um rund 10 Prozent und
bis 2050 um rund 40 Prozent gegenüber 2005 zurückgehen." Als Steuerungsmaßnahme auf dem Weg dorthin sieht
die Abgasgesetzgebung kontinuierlich strengere Grenzwerte vor - so dürfen die Neuwagen eines jeden
Herstellers ab 2020 durchschnittlich nur noch 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen, derzeit sind
es 135 g/km. Aber auch die E-Mobilität soll vorangetrieben werden - bis 2020 sollen in Deutschland eine
Million und bis 2030 sogar sechs Millionen Elektroautos auf den Straßen rollen. Dem
Brennstoffzellenantrieb misst die Bundesregierung erhebliches Potenzial bei. In ihrem Energiekonzept heißt
es dazu: "Insbesondere durch die größere Reichweite können Brennstoffzellenfahrzeuge perspektivisch einen
wichtigen Beitrag zur umweltfreundlichen und nachhaltigen Mobilität liefern, sofern der Wasserstoff aus
erneuerbaren Energien hergestellt wird."
In den vergangenen Jahren sind daher zahlreiche Initiativen an den Start gegangen, um dem Wasserstoff als
alternativem Energieträger zum Durchbruch zu verhelfen - die Bundesregierung gründete eigens die Nationale
Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Ziel ist es einerseits, die Infrastruktur für
die klimaneutrale Erzeugung von H2 mit Hilfe Erneuerbarer Energien zu schaffen, andererseits ein
flächendeckendes Tankstellennetz in Deutschland und Europa aufzubauen. Die "Clean Energy Partnership"
beispielsweise, in der zahlreiche im Treibstoff- und Energiesektor tätige Unternehmen ebenso wie Hyundai
engagiert sind, wird hierzulande bis Ende 2015 ein 50 Stationen umfassendes Wasserstoff-Tankstellennetz
aufgebaut haben. Bis 2023 sieht die Initiative ein Netz von 400 Stationen vor. Auf europäischer Ebene
bemüht sich die unter anderem die von Hyundai unterstützte Initiative "HyFive Hydrogen for innovative
Vehicles" um den Ausbau - derzeit sind rund 80 Stationen in ganz Europa am Netz.
Bescheidener Auftritt: Zukunftsträchtige Technik arbeitet im Verborgenen
Dass der ix35 Fuel Cell vor dem Hintergrund der zahlreichen Klimaschutz-Aktivitäten quasi wie gerufen auf
den Markt kommt, merkt man ihm beim Einsatz kaum an. Karosserie, Innenraum und Gepäckabteil sind mit dem
herkömmlich angetriebenen ix35 identisch. Allerdings trägt die Brennstoffzellen-Ausgabe
des SUVs an der Fahrzeugfront den markentypischen Hexagonal-Kühlergrill mit sechs verchromten Querstreben,
die LED-Tagfahrleuchten teilen sich im unteren Bereich des Stoßfängers ihren Platz mit den serienmäßigen
Nebelscheinwerfern, und auf den formschönen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sind Leichtlaufreifen montiert.
Beim Blick von hinten weist nur die Modellbezeichnung auf die umwelt- und klimafreundliche Technik hin.
Und: Alle am Fahrzeug angebrachten Hyundai-Logos sind blau unterlegt. Wie in zehn weiteren europäischen
Ländern sowie in Korea, den USA, Kanada und Australien, wo der ix35 Fuel Cell ebenfalls erhältlich ist,
wird er auch in der Bundesrepublik in drei Farben angeboten: Weiß, Silber und Blau.
Gewohnte Umgebung: Komfort und Sicherheit wie in jedem anderen Hyundai
Im Innenraum bleibt die neue Technologie auf den ersten Blick ebenfalls im Hintergrund: Die mit feinem
Leder bezogenen Sitze, das funktional-übersichtliche Armaturenbrett und das Lederlenkrad hat das
Brennstoffzellenfahrzeug vom ix35 mit Otto- oder Dieselmotor übernommen. Auch die serienmäßige
Sicherheitsausstattung für den Insassenschutz unter anderem mit sechs Airbags und aktiven Kopfstützen
vorne ist identisch. Und selbst die meisten Bedienelemente finden sich an gleicher Stelle: Der ix35 Fuel
Cell verfügt ab Werk nicht nur über eine funkferngesteuerte Zentralverriegelung mit Smart-Key-System,
sondern auch über elektrisch verstell-, beheiz- und anklappbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber
rundum und eine Klimaautomatik. Serienmäßig ist das kombinierte Audio-Navigationssystem: Es bietet nicht
nur RDS-Radio, CD-Player, Anschlüsse für AUX- und USB-Stecker und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung,
sondern überträgt auch das Bild der Rückfahrkamera auf den sieben Zoll großen Touchscreen-Farbmonitor an
prominenter Stelle im zentralen Armaturenbrettbereich. Eine Spezialität an Bord des Brennstoffzellenautos
ist die Energieflussanzeige: Sie zeigt an, in welchem Modus die Antriebseinheit arbeitet: Fuel Cell-,
Leerlauf-, Power Assist- oder Nutzbremsmodus, bei dem die beim Bremsen entstehende kinetische Energie für
die Speicherung in den Batterien abgeschöpft wird. Völlig automatisch arbeitet die "Cold Shut
Down"-Funktion: Sie bläst Wasserstoffrückstände bei kalten Temperaturen aus dem Antriebssystem ab, um zu
verhindern, dass Wasserdampfreste gefrieren können und den Start der Anlage erschweren. Gleichfalls nur im
ix35 Fuel Cell ist das "Virtual Engine Sound System" aktiv: Bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h, also etwa
in Spielstraßen, erzeugt es auf Knopfdruck ein von Verbrennungsaggregaten bekanntes Motorengeräusch, um
Passanten in der Nähe auf den Wagen aufmerksam zu machen.
Eigene Wege geht der alternativ betriebene SUV gleichfalls bei der Kraftübertragung: Sie übernimmt ein
einstufiges Reduktionsgetriebe, da bauartbedingt keine Drehzahlunterschiede zwischen Motor und Rädern
ausgeglichen werden müssen. Trotzdem gibt sie dem Fahrer die Möglichkeit, auf Leistung und
Energieverbrauch Einfluss zu nehmen, denn der Drehzahlminderer arbeitet in drei Modi: Während die
Einstellung "Normal" für den regulären Fahrbetrieb vorgesehen ist, dient der "Eco"-Modus der
verbrauchsoptimierten Fortbewegung mit reduzierter Leistungsabgabe, beispielsweise im Stadtverkehr.
Maximale Bremsenergierückgewinnung bei Bergab-Fahrten ermöglicht schließlich die "Low"-Position.
Gewechselt zwischen den Modi wird durch Vor- oder Zurückbewegen des Wählhebels in der manuellen
Schaltebene in Stufe "D". Gleichfalls eine Besonderheit des Fuel Cell-Modells ist die über ein Fußpedal
bediente Feststellbremse.
Ganz so wie alle Modelle aus dem Angebot des weltweit fünftgrößten Automobilherstellers bietet der ix35
Fuel Cell dagegen eine ganze Gruppe unsichtbarer Helfer zur Steigerung der aktiven Sicherheit. So sind
unter anderem ein elektronisches Stabilitätsprogramm, das fahrdynamische Stabilitätsmanagement VSM, ein
Bremsassistent und die Berganfahrhilfe HAC ab Werk installiert. Das Reifendruck-Kontrollsystem TPMS und
ein Rückfahrwarnsystem mit vier Sensoren assistieren dem Fahrer ebenfalls. Seinen Brüdern mit
Verbrennungsmotoren steht der ix35 Fuel Cell zudem in Sachen Variabilität nicht nach: Die im Verhältnis
60:40 geteilten Rücksitzlehnen lassen sich umklappen und steigern so die Laderaumkapazität bei Bedarf auf
bis zu 1.436 Liter.
Lange Geschichte: Brennstoffzellenfahrzeuge von Hyundai seit 2000 in Betrieb
So neu und einzigartig der ix35 Fuel Cell als rund um den Globus erstes in Serie gefertigtes
Brennstoffzellenauto bei seinem Verkaufsstart auch ist - die Technologie hat Hyundai bereits seit 1998 als
realistische Alternative zum Verbrennungsmotor im Blick und beständig weiterentwickelt. Der damit zu einem
der führenden Unternehmen in dieser Technologie aufgestiegene Automobilhersteller stellte schon im Jahr
2000 sein erstes Forschungsfahrzeug auf Basis der ersten Santa Fe-Modellgeneration vor. Damals lieferte
die Brennstoffzelleneinheit 65 kW (88 PS) und ermöglichte 141 Kilometer Fahrstrecke. Seitdem ging es nicht
nur in Sachen Leistung und Reichweite stetig bergauf - auch die Speicherkapazität und der
Temperaturbereich, in dem ein Brennstoffzellenfahrzeug einsatzfähig ist, wurden stetig ausgeweitet. 2004
gewährleistete das erste Forschungsfahrzeug auf Basis des ix35-Vorgängers Tucson bereits einen
problemlosen Start bei minus 20 Grad Celsius. Die Leistung war inzwischen
auf 80 kW (109 PS) und die Reichweite pro Tankfüllung auf knapp 340 Kilometer gestiegen. Die erste von
Hyundai selbst entwickelte und gefertigte Brennstoffzelle ging ebenfalls 2004 in einem Erprobungsfahrzeug
in Betrieb. Zu einem ganz besonderen Testeinsatz kam es 2006 während der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in
Deutschland: Zum Fuhrpark, den Hyundai als einer der Hauptsponsoren des Turniers zur Verfügung stellte,
gehörte auch der erste Bus des Unternehmens mit Brennstoffzellenantrieb. Er leistete 160 kW (218 PS) und
vermochte 380 Kilometer weit zu fahren, bis ein Nachtanken fällig war. Die Marke von 100 kW (136 PS)
Leistung in einem PKW erreichte erstmals der Tucson FCEV im Jahre 2007. Zugleich kam mit ihm der erste von
Hyundai selbst entwickelte Elektroantrieb zum Einsatz, der die von der Brennstoffzelle bereitgestellte
Energie für die Fortbewegung nutzt. Die heute im Serienmodell verwendeten 700 bar-Wasserstofftanks
feierten ihre Premiere im ix35 FCEV, der 2010 vorgestellt wurde. Auch die Entwicklung von
Brennstoffzellen-betriebenen Bussen schritt in den vergangenen Jahren im Hause Hyundai immer weiter voran:
Seit 2012 sind auf dem Incheon International Airport in der koreanischen Hauptstadt Seoul 200 kW (272 PS)
starke Shuttles unterwegs, deren Reichweite 500 Kilometer beträgt. Seine Entwicklungsarbeiten führte der
Automobilhersteller bereits im September 2005 im südkoreanischen Mabuk zusammen, wo seitdem das weltgrößte
auf Brennstoffzellentechnologie spezialisierte Forschungszentrum tätig ist und das Unternehmen zu einer
Spitzenposition in der Ökotechnologie verhalf.
Praxisgerechter Einsatz: Testflotte seit Jahren in Europa im zuverlässigen Einsatz
Und auch der ix35 Fuel Cell hat seine Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit bereits vielfach vor dem
offiziellen Verkaufsstart in Deutschland bewiesen, weshalb eine Wartung nur alle 10.000 Kilometer oder
einmal im Jahr in einer autorisierten Werkstatt vonnöten ist: Private Unternehmen in Frankreich, Dänemark
und Finnland nutzen das Brennstoffzellenfahrzeug heute bereits ebenso im Alltag wie öffentliche Flotten in
Großbritannien und den skandinavischen Ländern Norwegen, Schweden und Dänemark. Im Rahmen des
"HyFive"-Projekts stellte Hyundai allein 75 Fahrzeuge des ix35 Fuel Cell zum Einsatz in mehreren
europäischen Großstädten zur Verfügung. Seit 2012 stehen den Mitgliedern des Europäischen Parlaments, der
EU-Kommission sowie Beamten in Brüssel zwei Hyundai ix35 Fuel Cell für Testfahrten zur Verfügung. Die
EU-Politiker können den Hyundai ix35 Fuel Cell im Alltagstest fahren und sich so selbst ein Bild von der
Brennstoffzellentechnologie machen.
***
Kraftstoffverbrauch in kg/100 km kombiniert für den Hyundai ix35 Fuel Cell: 0,95;
CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 0; Effizienzklasse: A+.
Angaben gemäß den amtlichen Messverfahren.
***
|
|